Wilkommen beim VKSVG e.V.
Mehr als 1.000.000 deutsche Soldaten gelten auch noch nach über 60 Jahren als vermisst. Sie liegen in den Wäldern Ostdeutschlands, der Wüste Afrikas, in den Weiten Russlands und in vielen anderen Ländern, teilweise wo sie gefallen sind, verscharrt.
Der VKSVG e.V. hat sich zum Ziel gemacht unterstützend bei der Vermisstenforschung und Gefallenenbergung mitzuhelfen.
Bergung und Beisetzung
Am 10.05.2019 fand die Bergung und Exhumierung statt. Hierbei wurde auch ein Soldat gefunden der noch seine Kriegsauszeichnung trug. Auf Grund der im Orden eingestempelten Nummer konnte Herr Sixl über die russische Botschaft den Träger herausfinden und die noch lebenden Verwanden Kontaktieren.
Des weiteren könnten noch mehrere Feldgräber lokalisiert und geborgen werden. Die Beisetzung findet auf dem russischen Friedhof am 13.06.2019 statt.
Bergung von Rotarmisten
Der VKSVG e.V. konnte wieder eine Grablage gefallener Rotarmisten in der Steiermark lokalisieren. Im April 1945 war in diesem Gebiet erbittert gekämpft worden, viele russische Soldaten wurden oft nur notdürftig an Ort und Stelle verscharrt und werden von uns mittels moderner Sondierungsmethoden lokalisiert.
In den letzten Jahren vermehren sich Anfragen von russischen Staatsbürgern nach den Gräbern ihrer Angehörigen, die in Österreich gefallen sind.
Der Fund der Grablage wurde laut Anweisung des österreichischen Innenministeriums an die zuständigen Behörden gemeldet und wir hoffen, dass eine Genehmigung zur Exhumierung rasch erteilt wird. Erst wenn die Gefallenen auf einem Friedhof bestattet sind, werden die immer noch wartenden Angehörigen Gewissheit haben, der Vater, Bruder oder Großvater hat ein würdiges Grab und liegt nicht irgendwo verscharrt.
Beisetzung eines deutschen Soldaten
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, der Musikkapelle und den Ortsverbänden des österreichischen Kameradschaftsbundes aus den benachbarten Gemeinden fand am 16. April auf dem Soldatenfriedhof in Mönichwald die Beisetzung des durch den VKSVG gefundenen und geborgenen unbekannten Soldaten der deutschen Wehrmacht statt.
Zu dieser Feier konnte ÖKB-Obmann Anton Krogger neben 15 Fahnenabordnungen und Kameraden des ÖKB, viele hochranginge Ehrengäste begrüßen. LGF des ÖSK-Steiermark Obst. i.R. Dieter ALLESCH, vom ÖSK Bgld. Obst i.R. Wolfgang WILDBERGER, Vize Präs. der OG-Stmk. Obst. Dr. Karl BAUER, den Kurator des ÖSK Ing. Peter SIXL, ÖKB BO Josef ZINGL und sein Stv. Josef ZACH, HBO von Neunkirchen Mathias FUCHS, Ehr BO. Ehr Präs. Josef KLAMPFL und ObstLt. iTr. Peter BÄRNTHALER .
Nach den Worten des Bürgermeisters Stefan Hold folgten die Ansprachen des Landesgeschäftsführers des österreichischen schwarzen Kreuzes, Oberst i. R. Dieter Allesch, und des deutschen Militärattache als Vertreter der deutschen Botschaft in Österreich Obstlt i. Generalstab, Marco Sonnenwald. Nach der Einsegnung durch einen Militärpfarrer wurde der kleine Sarg von Soldaten des österreichischen Bundesheeres zum Grab getragen und schließlich unter den Klängen von „ich hatte einen Kameraden“ würdevoll beigesetzt. Die Mitglieder des VKSVG e.V. sind unermüdlich im Einsatz, um die gefallenen Soldaten in diesem einst so hart umkämpften Gebiet zu lokalisieren. Leider war bei diesem Soldaten, der nicht mehr in die Heimat zurückkam, keine Identifierung möglich. Somit fand er als unbekannter Soldat eine würdige letzte Ruhestätte.
Gefallene Soldaten wurden exhumiert
Im Südburgenland konnten wir am 08.03.2016 die Exhumierung sowjetischer Kriegsgefallener durchführen. Die Toten waren 1945 beigesetzt worden, später gerieten die Gräber in Vergessenheit.
Aufmerksam wurde man auf Grund eines Hinweises einer heute 92-jährigen Zeitzeugin, die sich erinnern konnte, dass man die Gefallenen mit einem Pferdefuhrwerk zu dem Obstgarten transportiert, wo sie schließlich bestattet wurden. Obwohl es verboten war, schlich das damals 12-jährige Mädchen hinterher und konnte so die Beisetzung von 2 Soldaten in einem Einzelgrab noch sehen, alle anderen waren bereits bestattet.
Das führte zu der Annahme, dass es sich um ein Massengrab sowie zwei Einzelgräber handeln könnte. Es folgten umfangreiche Nachforschungen in russischen Archiven durch Hrn. Ing. Peter Sixl, der mittlerweile die Namen der rd. 30 Soldaten kennt und die Genehmigung zur Exhumierung erwirkte, mit der am 9. März begonnen werden konnte. Nachdem das Erdreich mit Hilfe eines Baggers Schicht für Schicht abgetragen wurde, stellte sich rasch heraus, dass es sich hier um kein Massengrab handelte, sondern dass die Gefallenen damals alle ordnungsgemäß in Einzel- bzw. Doppelgräbern beigesetzt wurden, keiner von ihnen war älter als 25 Jahre und es konnte wieder so manches Schicksal geklärt werden.
Ein großer humanitärer Erfolg
Hunderte Soldaten mussten in den letzten Kriegstagen 1945 in der Hauptkampflinie in der Steiermark ihr Leben lassen und wurden in den Wäldern und Schützengräben verscharrt. Seit Jahren kümmert sich der „Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener“ in Zusammenarbeit mit dem österreichischen schwarzen Kreuz um die Bergung und Umbettung ihrer sterblichen Überreste. Nach Hinweisen eines Zeitzeugen, der zu Kriegsende 8 Jahre alt war, konnte mehrere Grablagen mit insgesamt 24 gefallenen Soldaten lokalisiert werden.
Im Krieg mit der Mutter und den 4 Geschwistern geflohen, erinnert er sich an die vielen toten Soldaten, die nach der Rückkehr überall im Wald gelegen waren und die jetzt, nach 69 Jahren exhumiert wurden. Die Gebeine der toten Soldaten werden nach Abschluss des behördlichen Verfahrens in einem Kriegsgräberfriedhof beerdigt.
Oftmals sind es mehrere Soldaten, die zusammen in geringer Tiefe gefunden werden, neben den sterblichen Überresten persönliche Gegenstände wie Essbesteck, Taschenlampen, Trinkflaschen oder Schuhe.
Das Ziel der ehrenamtlichen Mitarbeiter des VKSVG e. V., die ihre Freizeit in den Dienst der Sache stellen ist es, den Toten ihre Identität zurückzugeben. Über 69 Jahre nach Kriegsende ist die Suche nach vermissten und gefallenen Soldaten aber noch lange nicht zu Ende, es gibt nach den Aufzeichnungen der damaligen Zeit noch eine sehr große Zahl nicht geklärter Fälle.
Auszeichnungen durch den russischen Botschafter
Am 17. November erhielten in Wien unserer beiden Mitglieder Ursula Hermann (Neuhold) und Ronald Posch im Auftrag des Verteidigungsminister der russischen Föderation den Orden „Für die Verdienste um die Verewigung des Andenkens an gefallene Vaterlandsverteidiger“
Der Orden wurde feierlich durch den russischen Botschafter in Österreich Sergej Netschajew verliehen. Der VKSVG hat im Rahmen seiner Tätigkeit in Österreich schon zahlreiche gefallene und vermisste Sowjetsoldaten lokalisiert und geborgen. Die Koordination der Bergungen und Recherchen in Österreich werden durch Ursula und Ronald maßgeblich geplant und durchgeführt.
Nicht zu vergessen ist auch, dass die beiden stellvertretend für die vielen anderen Helfer in unserem Verein die Auszeichnung entgegengenommen haben. Wir gratulieren ganz herzlich !
Besuch aus England
Die Überraschung bei Oberbürgermeister Wolfgang Rückert an diesem Volkstrauertag in der Trauerhalle des Nieskyer Waldfriedhofes war nicht zu übersehen. Dass kurz vor Beginn der zentralen Veranstaltung im Landkreis Görlitz in diesem Jahr die Sitzplätze knapp werden würden, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Knapp 70 Besucher waren der Einladung zur Gedenkveranstaltung in Niesky gefolgt, so viele wie seit langem nicht. Viele der Besucher sahen die „neue“ alte deutsche Kriegsgräberstätte auf dem Waldfriedhof zum ersten Mal, nachdem diese, ermöglicht durch eine Spende des ehemaligen Kollmers Gottfried Diener und mit der Hilfe vieler fleißiger Helfer des VKSVG – Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener e.V., nunmehr in neuem Glanz erstrahlt.
Eine Kontaktaufnahme über die Internetseite (www.vksvg.eu) des Vereins führte am Sonntag auch einen sehr weit gereisten Gast nach Niesky. Herr Unbehaun, ein Engländer mit deutschen Wurzeln machte sich auf den Weg, um in Niesky die Grabstätte seines Onkels zu besuchen. Mit Hilfe des VKSVG machte Herr Unbehaun das Grab ausfindig, nach dem sein eigener Vater viele Jahre vergeblich suchte. Herr Unbehaun fragte vor etwa einem halben Jahr beim VKSVG an, ob es eine Möglichkeit gibt ein paar Fotos der Anlage zusenden. Natürlich wusste er damals nicht, das es eine Ortsgruppe des VKSVG e.V. mit Sitz in Niesky hat. So wurden Fotos gemacht und per e Mail nach England gesendet. Erstaunt über den gepflegten Zustand der Anlage wurde er nun neugierig und erwähnte, das er nicht ausschließt Niesky einen Besuch abzustatten. Gemeinsam mit einem Cousin aus Hamburg verabredete er sich für den Volkstrauertag in Niesky und beide nahmen sichtlich bewegt mit ihren Familien an der Gedenkveranstaltung teil. So konnten die Mitglieder der Ortsgruppe Herrn Unbehaun die genaue Grabstelle des Onkels zeigen, denn Dank des Friedhofswart Herrn Leubner, nahmen die Mitglieder vorher Einsicht in das Grabliegeverzeichnis. Ein sehr berührender Augenblick, nicht nur für Herrn Unbehaun. Der VKSVG, der im Landkreis Görlitz mehrere Kriegsgräberstätten pflegerisch betreut, würde gern im kommenden Jahr auf der Kriegsgräberstätte in Ullersdorf Hand anlegen, dort ist dringende Hilfe nötig, denn die Fundamente der Grabkreuze, ebenso wie das Holz der Kreuze selbst haben unter den vergangenen Wintern stark gelitten.
Hierfür würde sich der Verein über Unterstützung freuen, damit auch die Anlage in Ullersdorf wieder in einem würdigeren Glanz erstrahlen kann.
Suche nach Wehrmachtssoldaten soll weitergehen
Von Bernhard Donke (Sächsische Zeitung) Schon vor drei Jahren ging man dem Hinweis nach, menschliche Überreste zu finden. Eine zweite Grabung fand kürzlich statt.
„Schade!“, sagt René Gottschling vom Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener (VKSVG). „Wir hatten so gehofft, dass wir fündig werden und endlich das Schicksal der acht begrabenen deutschen Wehrmachtsangehörigen aufklären können.“ Am Sonnabend hatte eine Gruppe von sechs Männern des VKSVG zum zweiten Mal versucht, die nahe einem Waldstück zwischen Niesky und Jänkendorf vermutlich hier vergrabenen Soldaten zu finden. Bereits vor drei Jahren hatte die Gruppe hier eine erste Suchgrabung gemacht, leider ohne Ergebnis. Nach Aussage eines damals 14-jährigen Zeitzeugen sollen im Mai/Juni 1945 in jenem Bereich acht deutsche Wehrmachtsangehörige begraben worden sein. Die Information gab ihnen der Jänkendorfer Pfarrer Helmut Andreas Spengler. Der Pfarrer erfuhr davon durch den leider schon verstorbenen Mann, der damals offenbar selbst mit anfassen musste, um die Soldaten unter die Erde zu bringen. Daraufhin wurde vor drei Jahren erstmals gesucht. „Heute nun hoffen wir, durch das neue Medium Google-Earth, das uns hervorragende Luftbilder liefert und mit einem neuen Bodenradargerät, das bis zu sechs Meter tief den Boden sondiert und Verwerfungen und Metalle im Boden anzeigt, zu einem Ergebnis zu kommen“, sagt Gottschling, der Vorsitzender der sächsischen Gruppe des VKSVG ist, zu Beginn der zweiten Suchgrabung am Sonnabendvormittag. Neben dem modernen Suchgerät stellte die Firma Metallbau Lindner GbR aus Trebus den sechs Männern einen Minibagger zur Verfügung. Dank der Grabungsgenehmigung durch den Waldbesitzer Michael von Schacky und der Gemeindeverwaltung Waldhufen konnten die Männer diese zweite Grabung in Angriff nehmen. Trotz mehrstündiger Suche bis in die späten Nachmittagsstunden blieb der Erfolg aus. Es konnten keine sterblichen Überreste von den acht Wehrmachtssoldaten ausgemacht werden. „Dennoch: Wir werden weitersuchen“, so Gottschling. Denn laut Pfarrer Helmut Andreas Spengler sei der verstorbene Zeitzeuge sehr glaubhaft und vertrauenswürdig gewesen. Gottschling und seine Mitstreiter hoffen, dass sie noch weitere Informationen über solche Fälle bekommen. Alle haben sie, ob sie nun Zivilisten, deutsche Wehrmachtsangehörige, Soldaten der 2.Polnischen Armee oder der Roten Armee waren, eine anständige und ehrenvolle letzte Ruhestätte verdient. „Das ist uns sehr wichtig, denn mit jedem Tag sterben Zeitzeugen aus dieser schrecklichen Zeit. Und mit ihnen verschwinden auch mögliche Hinweise, die wir brauchen, um tätig zu werden“, sagt René Gottschling nach der erneut vergeblichen Grabung.
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/suche-nach-wehrmachtssoldaten-soll-weitergehen-2609711.html
Der Einzahlschein
Er wollte seinem Bruder etwas Gutes tun. Wahrscheinlich zu Weihnachten. Aber das war nicht so einfach. Denn er war Soldat. Noch dazu an einem der Brennpunkte des 2.Weltkrieges. Bei Stalingrad. Zwar nicht im Kessel, doch was spielt das für eine Rolle, im Krieg wird überall gestorben. Nein, an der Abwehrfront am Tschir. Von Oberst Adam, dem Adjutanten von Generalfeldmarschall Paulus notdürftig aufgestellt, hatten zurück kehrende Urlauber, rückwärtige Einheiten, Ersatzabteilungen die Aufgabe übernommen, westlich von Stalingrad und des Dons die Front zu stabilisieren und vor allem die für das Überleben der Kameraden im Kessel so notwendigen Startflugplätze für die Luftversorgung und die Bereitstellungsräume für den Entsatzangriff zu sichern. So auch dieser Soldat.Aber das hinderte ihn nicht, dort auf irgendeiner Poststelle 130,00 RM an seinen Bruder einzuzahlen. Der Einzahlbeleg wandert in die Brusttasche. Nahe dem Ort Tschernyschkowski war er eingesetzt. Bei einem kleinen Kolchos in Verkhne Aksenovskiy. Tagtäglich versuchten die Russen die Tschir-Front von Norden zu durchbrechen. Eines Tages muss dies auch bei Verkhne Aksenovskiy geschehen sein. Mit einem Rudel von rund 20 Panzern fallen sie in das kleine Dorf und den Kolchos ein. Ein Blutbad unter den deutschen Soldaten war das Ergebnis dieses ungleichen Kampfes. Nachdem die russischen Panzer weg waren, gingen die Überlebenden daran, ihre gefallenen Kameraden zu bestatten. All das passierte irgendwann Anfang Dezember 1942. Fast genau 60 Jahre später im gleichen Dorf.Vor einiger Zeit wurde eine Wasserleitung verlegt. Die Einheimischen stoßen auf menschliche Überreste, dass es „Nemetzkis“ sind, erkennen die Älteren schnell an den Überresten der Ausrüstung. Und sie melden es dem Volksbund, der immer wieder in den russischen Zeitungen entsprechende Aufrufe platziert. September 2003, wir sind angekommen. Und wollen den Volksbund eine Woche lang bei Umbettungsarbeiten unterstützen. Die Fahrt nach Verkhne Aksenovskiy führt ins „Nichts“. Steppe, soweit das Auge reicht. Und nur an den Strommasten erkennt man, dass da irgendwann eine menschliche Ansiedlung kommen muss. Das Gräberfeld, heute ist es ein Bereich, der zu 50% mit Ställen und Wirtschaftsgebäuden überbaut ist Wir fangen an zu graben, der lehmige Boden lässt uns gehörig schwitzen und der Gestank der Ställe nimmt uns den Atem. Teilweise gräbt man regelrecht in der Sch… Doch werden wir relativ schnell „fündig“. Grab anGrab. Mal flach, mal tief. Sicherlich wurden vorhandene Einschlagtrichter gleich mitbenutzt.
An den Uniformresten erkennt man, wie zusammengewürfelt diese Truppe hier war. Da Panzersoldaten, hier Angehörige der Luftwaffe, dann wieder Infanterie. Alles ist vertreten. Stunde um Stunde vergeht und am Ende des Tages sind 26 Umbettungssäcke gefüllt. Doch leider haben nicht alle Geborgenen Erkennungsmarken. Sie müssen nun, da es keine Unterlagen über diesen Friedhof gibt, als Namenlose auf dem Soldatenfriedhof Rossoschka bei Stalingrad, vorbildlich angelegt und gepflegt vom Volksbund, eingebettet werden. Doch dann kommen in den Überresten der Uniform eines Gefallenen Papierfetzen zum Vorschein. Ein Einzahlschein, das ist alles was man erkennen kann, denn die Bleistift-Schrift ist verblasst.
Damit kann man doch was anfangen, vielleicht noch den Namen des Gefallenen ermitteln! Doch Hans, unser Leiter, ein hauptamtliches Mitglied des Volksbundes, der fast das ganze Jahr hier arbeitet, winkt ab. Zuviel Mühe für einen einzelnen, dazu reicht das Geld nicht, dass der Volksbund von unserer Regierung oder durch Spenden bekommt. Leider ist das so. Trotzdem werden diese Papier-Überreste sorgsam von uns eingetütet und Antonius, unser Schweizer, nimmt sie an sich. Er hat „Beziehungen“, kennt Leute in einem Kriminaltechnischen Labor in der Schweiz. http:// www.prolabor.ch/ Zuhause angekommen, gelingt dem Labor das kaum geglaubte. Durch spezielles Licht wird die Schrift wieder besser sichtbar. Es ist Sütterlin, doch fast alle Wörter sind durch fehlende Papierstücke verstümmelt. Doch durch Kombinieren, Rätselraten wird der Name herausgefunden. Auch der Empfansgsort wird entschlüsselt.
So kommen wir dem damaligen Wohnort des Empfängers immer näher. Die Adressauskunft schafft dann letzte Klarheit. Es ist ein gängiger Name in dieser Gegend. Ein paar Telefonate werden geführt. Und es gelingt! Nach fast 62 Jahren! Wir haben seine Angehörigen gefunden und somit auch ihn. Ein unbekannter Soldat, der bald auf einer der Granitplatten auf dem Soldatenfriedhof in Rossoschka seinen Namen wieder erhalten wird. Nun haben die Angehörigen endlich nach so vielen Jahrzehnten die Gewissheit über das Schicksal ihres Vermissten.